Die Verantwortung der Zukunft.

ein sehr interessanter Denkanstoß über die Möglichkeiten zur Veränderung der Welt.

Ein Versuch der Antwort auf die im u.g. Artikel aufgeworfene Kernfrage.

ich versuche mein Kind – von Anfang an – nicht als gehorsamen Befehlsempfänger zu erziehen. Sondern lieber einige wenige Grundregeln aufzustellen, die für uns alle gelten – man darf sich und andere nicht verletzen, und auch Gegenstände, für die wir lange arbeiten müssen, dürfen nicht mit Absicht zerstört werden. Das hat er verstanden. Dann bespreche ich mit unserem Sohn, wie ein sinnvolles und faires Verhalten mit Kindern und anderen Menschen aussehen sollte.

Etwa mit Fragen wie “und was wäre denn für alle Menschen am besten?”

Also sprechen wir viel über Gerechtigkeit, und natürlich rätselt ein kleines Kind da viel durch die Gegend. Ab und zu kommen ungewöhnliche Vorschläge, wie die Welt auch sein könnte, die ich selbst gar nicht so schnell ablehnen kann. Ganz interessant. Ansonsten mache ich Vorschläge dazu oder erläutere, warum dies und jenes vielleicht doch nicht so gut funktioniert.

Wenn es gelingt, sich hier zu einigen, dann komme ich zum geeigneten Zeitpunkt darauf zurück, was wir vereinbart haben. Meine Erfahrung: am besten spricht man über Erziehung und Gerechtigkeit, wenn gerade kein konkretes Problem vorliegt, so dass es auch nicht gleich Verlierer der Debatte gibt. Gute Regeln gelten für alle.

Was mich immer wieder begeistert: unser Sohn versteht das. Wenn ihm eine Sache fair und gerecht erscheint, da hält er sich auch dran. Einfach so.

Mir fehlt da ein wenig der Vergleichsmaßstab, aber man sollte nicht meinen, was Kinder in dem Alter schon für einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn entwickeln.

Natürlich darf unser Sohn jederzeit Verbesserungsvorschläge einbringen, wie er sich die Welt so vorstellt.

Wenn wir Eltern uns an einer Stelle nicht einig sind, habe ich vorgeschlagen, dass das Kind entscheiden darf, was gemacht wird. Also unser Sohn findet das schon mal gut.

ich hab da ne ganze Weile für gebraucht, die Idee zu entwickeln, aber inzwischen finde ich das fast besser, als wenn die Eltern sich abends hinter verschlossenen Türen streiten wie die Kesselflicker, nur um dann ihren Kindern in einer 2 gegen 1 – Situation ihren ach so tollen, faulen Kompromiss samt Weltsicht um jeden Preis aufzuzwingen.

Es soll ja sogar Eltern geben, die rebellische Kinder, die diese Vorgehensweise gemein finden, einfach als ungezogen bezeichnen und auf in ihr Zimmer sperren, weil sie die Weisheit ja so sehr selbst mit Löffeln gefressen haben. “Kinder brauchen Regeln”, hört man oft. Und gehorchen lernen die Rotzbengel besser gleich. Im Job ist es dann ja genauso: wer nicht spurt, fliegt raus. Bloß keine neuen Gedanken zulassen, da müsste man sich ja selber mal anstrengen. Leben im selbst gebauten Gefängnis. Musst du nicht verstehn, wirste schon sehn.

Kommt mir ein wenig einseitig vor, denn das hab ich von einem Kind noch nie gehört, dass es die Vorgehensweise gut findet. Kinder finden sowas gemein.

Ich finde, Kinder sind auch Menschen. Und die allermeisten Menschen werden glücklicher, wenn sie nicht die ganze Zeit versklavt werden.

Deswegen habe ich ja dann die Website hier gestartet, und baue erstmal etwas, was vielen Menschen gefallen und sehr nützlich für sie sein könnte. Was gut aussieht, damit sie Freude bei der Arbeit haben, und was einfach zu bedienen ist. Jeder kann es ein Jahr nutzen, bevor ich sie um eine kleine Spende bitte. Und jeder Mensch kann es selbst weiterbauen und sein Schicksal in die eigene Hand nehmen, wenn er oder sie soweit ist. Weil man damit richtig gute Preise kalkulieren kann für die Zeit, wo man auf eigenen Beinen steht. Und kurz mal alle Optionen durchchecken, Eine schöne Vorstellung, nicht?

Also im Grunde hab ich mir überlegt, was ich als Kunde mir mal so wünschen würde. So wie unser Kind sich von mir. Und das baue ich jetzt. Einfach so gut, wie ich’s schaffe.

Neulich kam der Kleine (gerade 6 Jahre geworden) aus dem Kindergarten und hat mir erzählt, er möchte jetzt ein Vorbild sein. Und dann haben wir darüber gesprochen, wie ein Vorbild sich am besten verhält, wenn die großen Kinder immer die kleinen Kinder ärgern. Weil er doch jetzt zu den Großen gehört, im Kindergarten.

Fand ich schön.

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